Der Erfurter Neonazi vom Herrenberg war in der Vergangenheit immer wieder am Aufbau verschiedener Strukturen in Erfurt beteiligt. Seine Beteiligung reicht in den Verein des „Volksgemeinschaft e.V.“ und Mieter der Stielerstraße 1, über die NPD bis hin zum „Kollektiv56“.
Volksgemeinschaft e.V.
Bereits 2016 gab es eine Personenübersicht zu den aktiven Neonazis in den Räumen des „Volksgemeinschaft e.V.“ in der Stielerstraße 1. Die vier damaligen Vorstandsmitglieder Phillipe Amor, Max Abendroth, Steve Nellen und Hannjo Wegmann wurden damals vorgstellt. Amor kommt ursprünglich aus Sankt Andreasberg im Oberharz, lebt aber seit einigen Jahren bereits in Erfurt. Im Jahr 2015 tauchte Amor vermehrt auf Demonstrationen der NPD und von ThüGIDA auf. Weiterhin hatte Amor an mehreren Verteil- und Wahlkampfaktionen der NPD teilgenommen, für die Enrico Bicysko damals ein Stadtratsmandat erringen konnte. Fotos zeigen dabei Biciysko und Amor beim gemeinsamen Flyer verteilen in Erfurt-Süd für die NPD. Weiterhin verkehrte Amor regelmäßig in den Räumen im Neonazi-Zentrum in der Stielerstraße.
Später nahm Amor an verschiedenen Demonstrationen u.a. von „Die Rechte“ teil, an die sich die Erfurter Neonazikader zu diesem Zeitpunkt anbiederten. Aber auch auf diversen anderen Veranstaltungen u.a. von der AfD auf dem Erfurter Domplatz tauchte Amor im T-Shirt des „Volksgemeinschafts e.V.“ auf.
Rolle im Kollektiv56
Auch wenn Amor im „Kollektiv56“ nicht all zu öffentlich in Erscheinung trat, war er ein Teil dessen und hegte engere Kontakte vor allem zu Robert Brandt, Kevin Jacobi, Dirk Liebau und Felix Lindenau sowie Julian Franz und Johann Walter Richter. Eben jene Gruppe beteiligte sich am Angriff auf das AJZ 2016. Amor war einer der beteiligten Angreifer. Ein knappes Jahr später kam es zu einem erneuten Angriffsversuch durch Phillipe Amor auf das Erfurter AJZ. Mit zwei weiteren Angreifern hatte Amor den Bar-Raum mit Knüppeln und Pfefferspray betreten und die Anwesenden angegriffen.